NaturaVit Info Leber

Information zum degenerativen pathologischen Bild an Leber und Niere
von Tierarzt Dr.med.vet.K.-H-Schmack, Delbrück

Die über das neugeborene weibliche Kalb von der mütterlichen zur nächsten Kuhgeneration weitergegeben und sich verstärkenden gesundheitlichen Probleme auf dem Gebiet des Stoffwechsels, der Euterfunktion, der Fortpflanzung und des Kälberlebens haben Ausmaße erreicht, die eine wirtschaftliche Rinderhaltung teilweise in frage stellen. Die Ursache dafür liegt in einer fortschreitenden Funktionsbeeinträchtigung von Leber und Niere durch zerstörende Gewebeveränderungen (Degeneration). Der Grund dafür wiederum umfasst ernährungsgebundene Überlastungen insbesondere Stickstoff, also Eiweißstickstoff und Nichtproteinstickstoff, dessen Endstoffwechselprodukte Ammoniak und Harnstoff zellbelastend  und zellvergiftend wirken.


Aus dem Degenerationsbild von Leber und Niere, das sich aus klinisch-symptomatischen Befunden, Untersuchungen von Blutinhaltsstoffen und Darstellung von pathologischen Organbildern festlegen lässt, entstehen anteilig eine Vielzahl von Erkrankungen bzw. werden verstärkt. Stoffwechselerkrankungen (Acetonämien, Intoxikationen mit Festliegen), Erkrankungen der Verdauungsorgane (Labmagenerkrankungen), klinische und subklinische Euterentzündungen, Klauenlahmheiten und knöchern-gelenkige Lahmheiten. Fortpflanzungsstörungen bis zu Aborten, Wundheilungsstörungen, Schwanzspitzennekrose, Zwischenballenekzem und Ballen-Nekrosen. Verminderung der Immunleistung und Verzögerung der Blutgerinnung; verminderte Vitalität und verstärkte allgemeine Anfälligkeit äußern sich ebenso in der Schwere von Kälbererkrankungen aller Art.


Durch Zusammenarbeit von Tierhaltern, Tierernährern und Tierärzten kann es gelingen, diesen Prozess anzuhalten mit dem Ziel, ein organgesundes Rind sich entwickeln zu lassen, das die Basis für eine gesunde problemarme Rinderhaltung darstellt und die genetische Hochleistungsfähigkeit tatsächlich ausschöpft. Die Antwort kann sich nicht kurzfristig erfüllen, positive Reaktionen kündigen sich zwar unmittelbar an, stabilisieren sich nach etwa 3-6 Monaten und erreichen ihr Ziel in der Folgegeneration der Tiere. Die Antwort lautet: Kombinationsfütterung! Eine eiweißreduzierte, kohlenhydratbetonte Kraftfuttermischung mit 14-16% Protein, wobei Mineralstoffgaben ganz entfallen, die durch preisgünstigen kohlensauren Futterkalk, besser noch natürlicher Algenkalk, ersetzt oder bei Hochleistungskühen auf tägl. Gaben von 50g reduziert werden können, kombiniert durch optimierte Hefezusätze, insbesondere lebender Hefezellen zur Stabilisierung der Darmflora. Während der peroralen Magen-Darm-Passage wird auch die Pansenphysiologie durch die lebenden Hefezellen positiv beeinflußt.


1.Der Zusatz lebender Hefezellen erhöht das Leistungsvermögen der wunderbaren
  Stoffwechselfabrik Pansen durch die Milieuverbesserung für cellulosespaltende Bakterien
  mit der besonderen Wirkung, aus Nahrungskohlenhydraten und Stickstoffverbindungen (aus
  dem Nahrungs-NPN und der pansenbakteriellen Eiweißzersetzung) hochwertiges Hefeeiweiß
  herzustellen und wirkt somit der Pansenübersäuerung entgegen. Dieses Prinzip erlaubt
  die organschonende eiweißmindernde Ernährung ohne Eiweißmangel bei gleichzeitiger
  Verbesserung des Pansenmilieus für eine optimale Essigsäuresynthese: das sind beste
  Voraussetzungen für eine gesunde Milchproduktion mit verbesserten Milchinhaltsstoffen.
  Die Bedarfsformel für Stickstoff, die sich an der Verarbeitungskapazität von Leber und
  Niere orientiert, lautet für eine laktierende - Kuh
 
N-Bedarf =

(3,7g Rohprotein je* kg Lebendgewicht0,75 + 85g je kg Milch
6,25

-20%

2.Hefeeiweiß zeichnet sich durch hohe direkte Stoffwechselaktivität aus und begünstigt
  die für den Pansen als passend erkannte Aminosäurenverhältnisse.

3.Ausschleusung schädigender Stoffwechselprodukte durch den hohen Gehalt an
  hefespezifischem Glutathion.

4.Zellstabilisation durch Selen, Zink, u. Vit. E.

Wirkungsreaktion der oben beschriebenen Kombinationsfütterung nach einem Beobachtungszeitraum von 3-6 Monaten:

1.Deutlicher Anstieg der Grundfutteraufnahme

2.Intensivierung der Brunstsymptome und Verbesserung der Konzeptionsrate.

3.Anstieg des Milcheiweißgehaltes um 0,1 - 0,3%

4.Senkung der Milchzellproblematik und Stabilisierung der Eutergesundheit

5.Verbesserung der Kälbergesundheit.

6.Stabilisierung von Stoffwechsel, Appetit und Vitalität der Kuh aus der Zeit der
  Hochträchtigkeit über die Geburt in der Phase der Hochlaktion bis zu Feststellung einer
  neuen Trächtigkeit. 

7.Allgemeine konstitutionelle Verbesserung.

8.Senkung des Bilirubin- und Kreatininblutspiegels und des Milchharnstoffgehaltes
  (Bilirubin und Kreatinin sind Blutinhaltsstoffe und ihre möglichst niedrigen Werte
  informieren die Funktionsfähigkeit der Leber bzw. Niere)

9.Anstieg des Vit E- und Selengehaltes im Blutserum in den oberen physiologischen
  Bereich von etwa 100 mg/l (Selen) und 4 mg/l (Vit E).

10.Deutliche Verminderung des degenerativen pathologischen Bildes an Leber und Niere.